Studien ab 1997

Der Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2010

Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends

Ergebnisse


Projekttitel

Jugendliche, junge Erwachsene und Alkohol - Repräsentativbefragung 2010

Ziele

Untersuchung zum Konsum von Alkohol, von alkoholbezogenem Wissen, Einstellungen, Wirkerwartungen, Selbstwirksamkeit, sozialen Normen und der kommunikativen Erreichbarkeit Jugendlicher und junger Erwachsener durch Präventionsmaßnahmen zu Alkohol sowie Untersuchung zum Konsum von Tabak und Cannabis

Untersuchungsmethodik

Deutschlandweite Repräsentativbefragung der 12- bis einschließlich 25-jährigen Bevölkerung

Verfahren der Datenerhebung

Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Auswahlverfahren

Mehrstufige Zufallsstichprobe auf Basis des ADM-Telefonstichproben-Systems (Computergenerierte Zufallstelefon-nummern, Zufallsauswahl von 12- bis 25-Jährigen im Haushalt)

Ausschöpfung: 52,6%

Stichprobengröße: 7.000 Fälle

Befragungszeitraum

10. Juni bis 9. August 2010

Interviewprogrammierung, Stichprobenbeziehung und Datenerhebung

KantarHealth

Studienplanung, Datenanalyse und Berichterstattung

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln,
Referat 2-25
Boris Orth und Jürgen Töppich

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung untersucht seit den 1970er Jahren mit regelmäßig wiederholten, repräsentativen Querschnittsbefragungen den Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland.

Zuletzt wurden in einer Studie des Jahres 2010 Daten zum Cannabiskonsum erhoben. Die entsprechenden Ergebnisse werden hier berichtet. Sie beruhen auf den Angaben von 7.000 in Deutschland lebenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von zwölf bis 25 Jahren, die zufällig ausgewählt und per Computer-gestütztem Telefoninterview (CATI) befragt wurden.

Von den Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren haben 7,4% und von den jungen Er-wachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben 35,0% mindestens schon einmal im Leben Cannabis konsumiert (Lebenszeitprävalenz). Die Anteile derjenigen, die auch in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis genommen haben, betragen 5,0% bei 12- bis 17-Jährigen bzw. 12,7% bei 18- bis 25-Jährigen (12-Monats-Prävalenz). In den letzten 30 Tagen vor der Befragung haben 1,7% der Jugendlichen und 5,3% der jungen Erwachsenen Cannabis konsumiert (30-Tage-Prävalenz). Insgesamt 0,6% der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren und 3,2% der 18- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen haben in den letzten zwölf Monaten regelmäßig, d. h. häufiger als zehnmal, Cannabis genommen. Der Cannabiskonsum ist bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiter verbreitet als bei weiblichen.

Nach einem deutlichen Anstieg der Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums in den 1990er Jahren sind derzeit in allen Alters- und Geschlechtergruppen wieder Rückgänge zu verzeich-nen. Auch die 12-Monats-Prävalenz, die 30-Tage-Prävalenz und die Prävalenz des regelmäßi-gen Cannabiskonsums sind in der aktuellen Befragung in nahezu allen untersuchten Gruppen statistisch bedeutsam geringer als noch in Vorjahren.

Der Konsum von Cannabis und insbesondere der regelmäßige Cannabiskonsum können zu negativen gesundheitlichen und psychosozialen Folgen führen. Trotz der aktuell rückläufigen Entwicklung des Cannabiskonsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutsch-land muss der Gebrauch dieser illegalen Substanz deshalb weiterhin Gegenstand geeigneter präventiver Maßnahmen sein.

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