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Titelseite der Studie: Repräsentative Bevölkerungsbefragung anlässlich des Welt-AIDS-Tages 2017

Repräsentative Bevölkerungsbefragung anlässlich des Welt-AIDS-Tages 2017

BZgA-Forschungsbericht / November 2017

Ergebnisse


Projekttitel

Repräsentative Bevölkerungsbefragung anlässlich des Welt-AIDS-Tages 2017

Ziele

Untersuchung der Kenntnisse über das Leben mit HIV und des HIV-assoziierten Diskriminierungspotentials in der Bevölkerung

Untersuchungsmethodik

Deutschlandweite Repräsentativbefragung der Bevölkerung ab 16 Jahre

Auswahlverfahren

Kombinierte Festnetz- und Mobilfunkbefragung (Dual-Frame-Ansatz) auf Basis des Stichprobensystems für Telefonumfragen des Arbeitskreises Deutscher Marktforschungsinstitute (ADM)

Verfahren der Datenerhebung

Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Ausschöpfung

36,4% (Festnetz: 43,7%, Mobilnetz: 26,5%)

Stichprobengröße

N= 1.012

Befragungszeitraum

August 2017

Interviewprogrammierung, Stichprobenziehung, Datenerhebung, Gewichtung und Datenanalyse

GMS Dr. Jung GmbH
Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung
Hamburg

Studienplanung und Berichterstattung

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln
Referat 2-25 - Forschung, Qualitätssicherung
Autorinnen: Dr. Ursula von Rüden & Diana Kostrzewski

Einstellungen zum Welt-AIDS-Tag

  • Der Welt-AIDS-Tag ist bei mehr als vier Fünfteln der Allgemeinbevölkerung bekannt, bei Frauen (88%) etwas häufiger als bei Männern (82%).
  • Als Sinn und Zweck des Welt-AIDS-Tages wird der „Schutz vor HIV-Infektionen“ (74%) häufiger wahrgenommen als die „Solidarität mit den Infizierten“ (60%), mehr als zwei Fünftel nennen auch das „Gedenken an die weltweit durch HIV/AIDS Verstorbenen“.
  • Gut ein Drittel (36%) war bereits im Rahmen des Welt-AIDS-Tages „aktiv“, jedoch fast ausschließlich in Form von Gesprächen mit Freunden und der Familie. Darüber hinausgehendes Engagement gab es nur in Ausnahmefällen.
  • Fast jeder hält es grundsätzlich für wichtig, über das Thema HIV/AIDS informiert zu sein und den Welt-AIDS-Tag für eine gute Sache. Allerdings möchte immerhin knapp ein Drittel am liebsten nicht mit dem Thema HIV/AIDS in Berührung kommen.

Zusammenleben mit HIV-positiven Menschen und mögliche Diskriminierung

  • Nur fast jeder siebte Befragte kennt in seinem persönlichen Umfeld HIV-positive Menschen.
  • Diskriminierungspotentiale beim Zusammenleben mit HIV-positiven Menschen:
    • Es gibt nur wenige Bedenken hinsichtlich gemeinsamen Arbeitens, Händeschütteln, Fußballspielen, Besuch von Arztpraxen und Umarmungen.
    • Mehr als ein Fünftel würden eher keine gemeinsamen Sportgeräte oder dieselbe Toilette benutzen wollen, ein Drittel haben Bedenken hinsichtlich einer gemeinsamen Geschirrbenutzung.
    • Ungefähr die Hälfte der Befragten würden einen HIV-positiven Menschen wahrscheinlich nicht küssen und / oder es als besorgniserregend empfinden, von einem HIV-positiven Menschen angehustet zu werden.
    • 14% der Bevölkerung können sich vorstellen, Sex mit einem HIV-positiven Menschen zu haben, wenn Kondome genutzt werden.
  • Vorurteile gegenüber HIV-positiven Menschen:
    • Ungefähr jeder zweite Befragte meint, dass über Menschen mit HIV im Allgemeinen eher schlecht gesprochen wird und dass es Menschen gibt, die aus Angst vor negativen Reaktionen keinen HIV-Test machen, unabhängig davon, ob die Befragten jemanden mit HIV persönlich kennen oder nicht.
    • Fast ein Viertel der Befragten hält Menschen mit HIV für selbst schuld an ihrer Erkrankung. Jeder Sechste würde sich für ein HIV-positives Familienmitglied schämen.

Wissensstand über das Leben mit HIV und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten

  • Eine große Mehrheit (81%) hält ein langes und beschwerdefreies Leben mit einer HIV-Infektion für möglich.
  • Gleichzeitig herrscht ein ambivalentes Stimmungsbild hinsichtlich der Einordnung als chronische Krankheit (eher ja: 43%, eher nein: 52%).
  • Jeder Zehnte weiß, dass eine antiretrovirale Behandlung einen wirksamen Schutz vor einer HIV-Übertragung darstellt.

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