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Titelseite der Studie: Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012

Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012

Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends.

Ergebnisse


Berichtstitel

Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012. Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends.

Projekttitel

Alkoholsurvey 2012

Ziele

Untersuchung zum Konsum von Alkohol, von alkoholbezogenem Wissen, Einstellungen, Wirkerwartungen, Selbstwirksamkeit, sozialen Normen und der kommunikativen Erreichbarkeit Jugendlicher und junger Erwachsener durch Präventionsmaßnahmen zu Alkohol sowie Untersuchung des Konsums von Tabak und Cannabis.

Untersuchungsmethodik

Wiederholte deutschlandweite Repräsentativbefragung der 12- bis einschließlich 25-jährigen Bevölkerung.

Verfahren der Datenerhebung

Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Auswahlverfahren

Mehrfach geschichtete Zufallsauswahl aus dem Infratest Telefon Mastersample (ITMS, Computergenerierte Zufallstelefon-nummern, Zufallsauswahl von 12- bis 25-Jährigen im Haushalt)
Ausschöpfung: 53,5%
Stichprobengröße: 5.000 Befragte

Befragungszeitraum

29. Mai bis 29. Juli 2012

Interviewprogrammierung, Stichprobenbeziehung und Datenerhebung

KantarHealth GmbH

Studienplanung, Datenanalyse und Berichterstattung

Boris Orth und Jürgen Töppich
Referat 2-25, Forschung, Qualitätssicherung
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln

Dieser Bericht untersucht den Alkoholkonsum 12- bis 25-jähriger Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland im Jahr 2012. Er baut zudem auf früheren Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf und betrachtet die längerfristigen Veränderungen im Alkoholkonsum. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Zeitraum seit 2001. Außerdem wird untersucht, ob Jugendliche und junge Erwachsene durch Informationsangebote zum Thema Gefahren durch Alkoholkonsum und den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol erreicht werden, ob sie den KampagnenSlogan „Alkohol? Kenn dein Limit.“ kennen und welche Bedeutung das Thema in ihrer Kommunikation mit Freundinnen und Freunden hat.

In der aktuellen Studie (Alkoholsurvey 2012) wurde eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von n = 5.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren mit computergestützten Telefoninterviews (CATI) befragt.

Im Folgenden werden wichtige Ergebnisse des Alkoholsurveys 2012 zusammengefasst.

Alkoholkonsum im Jahr 2012
Siebzig Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen haben schon einmal Alkohol getrunken (69,3 %). Bezogen auf die letzten zwölf Monate sind es sechzig Prozent (60,4 %) und mit Blick auf die letzten 30 Tage gut vierzig Prozent (41,1 %). Regelmäßig - also mindestens einmal in der Woche - trinken 13,6 % dieser Altersgruppe. Bei etwa jedem sechsten Jugendlichen (17,4 %) gibt es in den letzten 30 Tagen vor der Befragung mindestens einen Tag mit Rauschtrinken, also dem Konsum großer Mengen Alkohol bei einer Gelegenheit. Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben 95,7 % schon einmal im Leben Alkohol getrunken, in den letzten zwölf Monaten neunzig (90,4 %) und in den letzten 30 Tagen fast achtzig Prozent (78,0 %). Vierzig Prozent (38,4 %) trinken regelmäßig Alkohol und 44,1 % haben in den letzten 30 Tagen vor der Befragung Rauschtrinken praktiziert.

Männliche und weibliche Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren unterscheiden sich im Alkoholkonsum noch nicht. Ab dem Alter von 16 und 17 Jahren gibt es Geschlechtsunterschiede, die sich ins Erwachsenenalter fortsetzen. Männliche 16- und 17-Jährige und junge Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren trinken häufiger, mehr und praktizieren eher Rauschtrinken als die weiblichen Befragten dieser Altersgruppen. In der Gruppe mit türkischem und asiatischem Migrationshintergrund ist die Alkoholerfahrung am geringsten und die Abstinenz am höchsten. Im Alkoholkonsum zeigen sich keine sozialen Unterschiede bezogen auf Schulform, Ausbildung, Studium, Erwerbstätigkeit oder Arbeitslosigkeit.

Trends des Alkoholkonsums
Bei den 12- bis 15-jährigen Jugendlichen verläuft die Entwicklung in den letzten acht bis elf Jahren im Sinne der Präventionsempfehlungen. Immer mehr 12- bis 15-Jährige verzichten auf Alkohol. Bei den 16- und 17-Jährigen ist die Entwicklung weniger klar. Sie verläuft nicht als stabiler Trend. Seit 2008 gibt es kaum noch Veränderungen. Bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren zeichnen sich keine einschneidenden Veränderungen ab.

Reichweiten, Bekanntheit der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ und Akzeptanz
Über neunzig Prozent der 12- bis 25-Jährigen werden durch Informationsangebote zu den Gefahren durch Alkoholkonsum erreicht. Es ist gelungen, die Bekanntheit des Kampagnen-Slogans „Alkohol? Kenn dein Limit.“ von sechzig (2010) auf nun achtzig Prozent (2012) zu erhöhen. Nahezu alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen (98,3 %) finden es gut oder sehr gut, dass die BZgA zum Thema Alkohol aufklärt.

Alkohol und das soziale Umfeld
Das Thema Gesundheitsgefahren durch Alkoholkonsum spielt in der gemeinsamen Kommunikation Jugendlicher und junger Erwachsene eine Rolle. Knapp vierzig Prozent sagen, dass sie zumindest gelegentlich mit guten Freundinnen und Freunden darüber sprechen. Mit steigendem Alter nehmen die Wahrnehmung von Alkoholkonsum im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis sowie die Einschätzung, dass die anderen es in Ordnung finden, wenn man selbst Alkohol trinkt, zu.

Fazit
Die alkoholbezogene Prävention steht bei 16- und 17-jährigen Jugendlichen und 18- bis 25-jährigen Erwachsenen vor besonderen Herausforderungen. Aufgrund ihres Alters ist der Alkoholkonsum in diesen Gruppen schon weit verbreitet. Sie werden von Prävention erreicht, aber ihr Konsumverhalten ändert sich nur langsam. Eine der zukünftigen Aufgaben von Prävention wird es deshalb sein, weiter eine verantwortungsvolle Haltung gegenüber Alkoholkonsum und die kritische Kommunikation in diesen Altersgruppen zu fördern, um Verhaltensänderungen hin zu einem geringeren Konsum zu unterstützten.

Die BZgA hilft unter anderem bei Spiel- und Tabaksucht. Hier mehr erfahren!

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