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Titelseite der Studie: Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende 2014

Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende 2014

Ergebnisbericht zur Repräsentativbefragung 2014

Ergebnisse


Projekttitel

Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende

Ziele

Ermittlung des Wissensstandes der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende, Erhebung der aktiven und passiven Akzeptanz der Organ- und Gewebespende, Ermittlung von Indikatoren, die die Organ- und Gewebespendebereitschaft beeinflussen.

Untersuchungsmethodik

Repräsentativbefragung der 14- bis 75-jährigen Bevölkerung in Deutschland
Quotenstichprobe nach den repräsentativen Merkmalen Alter, Geschlecht und Region

Verfahren der Datenerhebung

EDV-gestützte Interviews per Telefon (CATI)

Auswahlverfahren

auf Basis des ADM*-Telefonstichproben-Systems

Befragungszeitraum

14.07.2014 bis 02.09.2014
Ausschöpfung: 48,9%
Stichprobengröße: n = 4002

Stichprobenziehung und Datenerhebung

forsa, Berlin

Konzeptentwicklung, Analyse und Berichterstattung

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln,
Referat 1-14 und 2-25: Dr. Anne-Laure Caille-Brillet, Karolina Schmidt, Dr. Daniela Watzke, Volker Stander;
in Zusammenarbeit mit forsa, Berlin

Laut §2 des Transplantationsgesetzes soll die BZgA die Bevölkerung ergebnisoffen über die gesamte Tragweite der Entscheidung zur Organ- und Gewebespende informieren. Damit sollen Einzelne in die Lage versetzt werden eine stabile Entscheidung über die persönliche Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende zu treffen, diese in einem Organspendeausweis zu dokumentieren und den Angehörigen mitzuteilen.

Dieser Bericht stellt die zentralen Ergebnisse der Repräsentativbefragung unter 4.000 Personen zwischen 14 und 75 Jahren im Jahr 2014 dar. Als Wiederholungsstudie liefert diese Befragung verlässliche Daten über den Wissenstand der bundesdeutschen Bevölkerung und deren Einstellungen zum Thema Organ- und Gewebespende, auf deren Basis geeignete Interventionsmaßnahmen konzipiert bzw. weitergeführt werden können.

Die aktuelle Studie zeigt eine weitgehende Akzeptanz und eine noch höhere Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende als in den vergangenen Jahren. Jedoch haben 62 Prozent der Befragten ihre Entscheidung in keiner Weise dokumentiert und nur 43 Prozent haben ihre Entscheidung Freunden oder Angehörigen mitgeteilt.

Der Organspendeausweis wird als Dokumentation der Spendenbereitschaft bevorzugt genutzt: mehr als ein Drittel der Befragten besitzt ein solches Dokument. Die große Mehrheit (86 Prozent), die einen Organspendeausweis ausgefüllt hat, stimmt einer Organ- und Gewebespende zu. 7 Prozent benennen eine andere Person, die im Todesfall über eine Organ- und Gewebespende entscheiden soll. Lediglich 4 Prozent dokumentieren ihren Widerspruch im Organspendeausweis.

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass 51 Prozent der Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend zur Organ- und Gewebespende informiert sind. Dazu fühlt sich mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) nur mittelmäßig oder sogar schlecht über das Thema der Organ- und Gewebespende informiert. Rund 50 Prozent der Befragten möchten zum Thema informiert werden.

Laut Studie haben lediglich 50 Prozent der Befragten ihr Vertrauen in das deutsche Organspendensystem als Folge der seit 2012 bekanntgewordenen Unregelmäßigkeiten verloren. Dieser Vertrauensverlust schlägt sich aber nicht in der Zahl der ausgefüllten Organspendenausweise und auch nicht in einer Verringerung der aktiven Akzeptanz der Organ- und Gewebespende nieder. Diese haben trotz Unregelmäßigkeiten und Vertrauensverlust zugenommen.

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